Digitale Bildung als Herausforderung und neue Aufgabe für die Schule

Die Friedrich Ebert Stiftung hat am 5. Mai 20117 in Berlin eine Tagung durchgeführt zum Thema:  Achtung, Digital Gap! Lernen in einer digital geprägten Welt.

Angesichts des gesellschaftlichen Wandels, der Globalisierung und der fortgeschrittenen Technisierung aller Lebens- und Arbeitsbereiche forderte  Staatssekretär a.D. Burkhard Jungkamp den Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten digitalen  Unmündigkeit. Prof. Dr. Birgit Eickelmann verwies darauf, dass Deutschland in Bezug auf die schulische Nutzung digitaler Medien im internationalen Vergleich das Schlusslicht bildet, so ein Ergebnis von ICILS  (International Computer and Information Literacy Study), die computer- und informationsbezogene Kompetenzen von Achtklässlerinnen und Achtklässlern in weltweit 21 Bildungssystemen untersucht hat.

Es besteht also dringender Handlungsbedarf, den auch die KMK erkannt hat. Mit der Strategie „Bildung in der digitalen Welt“, verabschiedet  am 8. Dezember 2016,  haben sich die Länder in erstaunlicher Einhelligkeit auf einen verbindlichen Rahmen verständigt. Einerseits haben die Länder einen einheitlichen digitalen Kompetenzrahmen  festgelegt,  der sechs Bereiche umfasst: 1. Suchen, verarbeiten und aufbewahren, 2. Kommunizieren und kooperieren 3. Produzieren und präsentieren, 4. Schützen und sicher agieren, 5. Problemlösen und handeln  6. Analysieren und reflektieren.

Andererseits verpflichten die Länder sich, in ihren Lehr- und Bildungsplänen, beginnend mit der Grundschule, den Erwerb dieser Kompetenzen zu ermöglichen. Wie die DGLS schon seit langem fordert, den Erwerb der Lesekompetenz als Aufgabe aller Fächer zu betrachten, soll laut KMK der Erwerb digitaler Kompetenzen ein integrativer Teil der Fachcurricula aller Fächer sein, und nicht etwa ein eigenes Curriculum für ein eigenes Fach entwickelt werden.

Sollte diese Strategie der KMK realisiert werden, kommen in den nächsten Jahren einschneidende Veränderungen in den Lehr- und Bildungsplänen, der Unterrichtsgestaltung, der Lehrerausbildung und der Ausstattung der Schulen mit einer leistungsfähigen digitalen Infrastruktur auf uns zu.

 

Geschrieben von Renate Valtin

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